Pilzuhren
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Astronomische Beschreibung

Der grosse Pilz hat die Form eines Steinpilzes. Auf der Vorderseite des Stiels ist das Zifferblatt mit Stunden- und Minutenzeiger angebracht. Die Pilzkappe zeigt die Mondphasen an, ist halb hell, halb dunkel. Die Manschette mit den zwölf Tierkreiszeichen zeigt den Ort des Mondes am Himmel an, obsigend und nidsigend. Auf dem Boden, der sich in 365 Tagen einmal dreht, stehen die 12 Monatspilze. Die ganze Uhr hat eine Höhe von 26,5 cm, der Steinpilz allein 20 cm. Die Pilzkappe hat einen Durchmesser von 18 cm.


Das Uhrwerk

Der Antrieb erfolgt durch zwei Quartzwerke mit 1,5 V, eines für die Drehung der Jahresscheibe, das andere für den Stunden- und Minutenzeiger, die Drehung der Manschette und der Pilzkappe. Sechs zusätzliche Räder drehen die Jahresscheibe, zehn zusätzliche Räder die Manschette und die Pilzkappe. Bei beiden Werken beginnt die Uebersetzung mit einem Rad, das auf der Stundenradwelle aufgesetzt ist, also in einem Tag zwei Umdrehungen macht.

1. Die Jahresscheibe dreht sich einmal in 365 Tagen.  Für jeden Monat steht vor dem Zifferblatt der entsprechende Pilz auf der Jahresscheibe.

2. Die Uhrzeit wird mit Stunden- und Minutenzeiger angezeigt.

3. Die Mondphasen werden mit der Pilzkappe angezeigt. Diese dreht sich einmal in 29 1/2 Tagen.

Die Grösse der sichtbaren Mondfläche gibt auch an, wie lange der Mond am Nachthimmel steht. Der Vollmond scheint während der ganzen Nacht. Ist der Mond im ersten Viertel, so steht er während der ersten Nachthälfte am Himmel. Ist er im letzten Viertel, so scheint er während der zweiten Hälfte der Nacht.

4. Obsigend und nidsigend wird auf dieser Pilzuhr mit der Manschette dargestellt. Es wird angezeigt, in welchem Tierkreiszeichen der Mond steht. In den dunklen Tierkreiszeichen läuft der Mond obsigend, in den hellen nidsigend. Diese Manschette dreht sich einmal in 27 1/3 Tagen nach rechts wie die Pilzkappe.

Obsigend und nidsigend haben nichts zu tun mit den Mondphasen, sondern allein nur mit dem Lauf des Mondes am Himmel. Steht der Mond am gleichen Ort im Tierkreis wie die Sonne am kürzesten Tag, so ist er in Tiefstellung, im Kalender mit @ bezeichnet. Der Mond steht tief über dem Südhorizont und steigt nun täglich; er läuft obsigend. Mit dem Zeichen der Zwillinge hat er seine Höchststellung erreicht, im Kalender mit @ bezeichnet. Er scheint nun jeden Tag tiefer über dem Südhorizont, er läuft nidsigend.
Für alle, die daran glauben, sei aufgeführt, was sie bei obsigend und nidsigend tun und lassen sollen:

Bei obsigend sollst Du:
pflanzen, was in die Höhe wächst - eine Quelle fassen, sonst versickert das Wasser - den Wassergraben ausstechen, sonst frisst er nach - Kies entfernen aus dem Bach - den Miststock auf der Wiese deponieren, damit nach dessen entfernen das Gras wieder wächst - die Haare schneiden, allerdings nur bei zunehmendem Mond.

Bei nidsigend sollst Du:
misten, sonst bleibt der Mist liegen - Kartoffeln und Rüben pflanzen - Holz fallen für den Bau, aber nur bei abnehmendem Mond - den Kühen den Schwanz schneiden, aber nur bei zunehmendem Mond.

Der Vollmond steht im Winter in den Tierkreissternbildem, die hoch am Himmel emporsteigen, wie die Sonne im Sommer. Dagegen zieht er im Sommer nur einen niedrigen Bogen am Südhorizont, wie die Sonne im Winter. Läuft die Sonne tief über dem Südhorizont, so läuft der Mond hoch und umgekehrt.

Der siderische Monat

Der siderische Monat ist der Zeitraum der Rückkehr des Mondes zu den gleichen Sternen im Tierkreis. Er dauert 27 Tage 7 Std., 43 Min., 12 Sek., so dass also der Mond während 2 Tagen, 6 Std., 38 Min. im gleichen Zeichen bleibt. Dem siderischen Monat entspricht eine volle Umdrehung der Manschette.

Der synodische Monat

Der synodische Monat ist der Zeitabschnitt von einem Neumond bis zum nächsten (Lunation). Er dauert 29 Tage, 12 Std., 44 Min. Bei Neumond steht der Mond zwischen Sonne und Erde und wir sehen seine nicht beleuchtete Seite. Bei Vollmond sehen wir die beleuchtete Seite des Mondes. Die Erde steht zwischen Sonne und Mond.

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