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Künstlerische Gestaltung der Pilzuhr 1992

Bei der Wahl der Arbeitstechniken und der Materialien wurde grosser Wert gelegt auf das natürliche und harmonische Gesamthild. Auf dem dunklen eckigen Sockel, der aus 60jährigem Birnbaumbolz gefertigt ist, tront der Steinpilz, die eigentliche Uhr, durchwegs in runden Formen und aus hellerem Holz. Abgerundet wird das Bild durch den etwas dunkleren Pilzhut. Dieser ist von Josef Tannheimer, Silber- und Goldschmied St.Gallen, aus Kupfer getrieben; die Achse aus Messing ist zentrisch aufgelötet. Der Hut ist mit Acrylfarbe in den Tönen braun-schwarz und gelb-braun-ocker bemalt, beides Farben, die der Steinpilz in der Natur auch tatsächlich aufweist.

Der Pilzbauch und der Sockel mit der Jahresscheibe sind aus Wildhauser Bergahorn gedrechselt. In den Stiel ist das typische Netzmuster des Steinpilzes geschnitzt. Das Zifferblatt aus dem gleichen Holz wurde bewusst diskret gestaltet, um das Bild nicht zu beeinträchtigen. Die hintere Hälfte des Pilzbauches hat einen Schnappverschluss und kann geöffnet werden.

In die Manschette sind die zwölf Tierkreiszeichen geschnitzt. Die dunkelbraun gebeizte Hälfte zeigt die Tierkreiszeichen Steinbock, Wassermann, Fische, Widder, Stier und Zwillinge, in denen der Mond 'obsigend' ist. In der hellen Hälfte mit den gebrannten Zeichen Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion und Schütze ist der Mond 'nidsigend'.

Auf der Jahresscheibe, welche die zwölf Monate anzeigt, stehen zwölf kleine Pilze, die als typische Vertreter für den entsprechenden Monat gelten. Die Pilze sind in exakter Feinstarbeit aus Buchenholz geschnitzt und mit Tusche und Acrylfarbe naturgetreu und dezent bemalt. Bei der Auswahl der Monatspilze wurde nicht nur auf die wissenschaftliche Exaktheit, sondern ebenso auf die Formenvielfalt und auf die passende farbliche Zusammenstellung Wert gelegt.


Künstierische Gestaltung der Pilzuhr 1995

Die zweite Pilzuhr ist komplett aus verschiedenen Metallen gestaltet. Der Hut ist, wie bei der ersten Pilzuhr von Josef Tannheimer, Silber- und Goldschmied, St.Gallen, aus Kupfer getrieben. Das Kupfer ist zur Hälfte dunkelbraun bemalt. Zuoberst sitzt als persönliches Zeichen eine Schnecke. Eine Ofenklappe, auf die ein meterlanges Russrohr mit Abdeckung geschraubt ist, bildet den Sockel der Pilzuhr. Das Uhrwerk der Jahresscheibe befindet sich in einer alten Kuchenspringform, über die eine Eisenbratpfanne gestülpt ist, auf der die zwölf verschiedenen Monatspilze beschriftet sind. Die zwölf Monatspilze sind aus alten Nägeln und Schrauben gestaltet und auf die Bratpfanne aufgelötet. Eine Aluminium-Teekugel ist die Hülle rdr das zweite Uhrwerk. Sie lässt sich seitlich öffnen, das Ganze stellt bildlich den Pilzbauch dar. Auf der Manschette einer Emailschöpferkelle sind die Tierkreiszeichen, weiss obsigend und schwarz nidsigend, mit Acrylfarbe ausgemalt.

Als gelernter Koch habe ich die zweite Pilzuhr bewusst mit Küchengegenständen gestaltet, denn ich habe schon viele Pilze in die Pfanne gehauen.


Die Monatspilze


I Januar
Samtfussrübling, Winterpilz
Flammulina velutipes

II Februar
Zinnoberroter Kelchbecherling
Sarcoscypha coccinea

III März
Märzschneckling
Hygrophorus marzuolus

IV April
Speisemorchel
Morchella esculenta

V Mai
Mairitterling
Calocybe gambosa

VI Juni
Riesenschirmpilz
Macrolepiota procera

VII Juli
Steinpilz
Boletus edulis

VIII August
Grüner Knollenblätterpilz
Amanita phalloides

IX September
Reifpilz, Zigeuner
Rozites caperata

X Oktober
Herbsttrompete
Craterellus cornucopiodes

XI November
Violetter Röteltrichterling
Lepista nuda

XII Dezember
Perigord Trüffel
Tuber melanosporum

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