Bereits 1984 beschäftigte sich Axel von Wehrden das erste mal mit Holzschnitten aus Borkenkäferrinde. Damals entstand eine Weihnachtskarte mit dem Namen Ips Typhographus.
1995 dann, machte er einen Fund der ihn zu diesem Werk inspirierte. Er entdeckte den Feuerrodel, eine Art Dienstplan in Buchform für die Feuerwehr, den er in der Fundgrube Wildhaus erstand. Das Buch umfasste 36 Seiten, die mit Schlaufen versehen waren, damit die Namen ausgetauscht werden konnten - Namen, die wir noch heute im oberen Toggenburg antreffen wie: Forrer, Steiner, Dürler, Feurer, Ammann, Alpiger und Wenk. Das älteste erwähnte Datum im Feuerrodel ist 1785.
Die (Lösch)-Blätter aus dem Buch, eine ideale Grundlage also für den Gestalter, der aus vergangenen und vergänglichen Materialien unvergängliche Kunstwerke erschafft.
Auch die Borkenkäferrinde, nüchtern betrachtet ein totes Stück Holz, ergibt mit der Farbe aus einem bereits zerfallenden Pilz, dem Schopftintling, ein sehr lebendiges Bild von Gnomen, Kobolden und Geistern. Bei genauerem Hinsehen und mit etwas Phantasie kann man manchmal sogar Charaktere aus Wildhaus und Umgebung erkennen.
Von Wehrden druckt die mit der "Tinte" des Schopftintlings bestrichene Borkenkäferrinde mit den Füssen auf handgeschöpftes Papier, ummalt dann die vorgegebenen Strukturen ebenfalls mit der Tinte des Pilzes und koloriert die Bilder anschliessend mit Aquarellfarbe.
Die Löschblätter werden auf die einzelnen Seiten des Buches aufgeklebt und mit alten Holz- und Metallteilen "umrahmt". Der Künstler signiert die Bilder mit seinem Siegel.
Das während eines 3/4Jahres entstandene Kunstwerk umfasst 30 Bilder von denen jedes einzigartig und von ganz besonderem Charme ist. |